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Tetanus-Impfschutz alle 10 Jahre auffrischen

Tetanus ist eine weltweit verbreitete Infektionserkrankung, die durch die Bakterienart Clostridium tetani hervorgerufen wird. Gelangen die Erreger in den Körper, können sie den lebensbedrohlichen Wundstarrkrampf (Tetanus) auslösen.

Tetanus ist eine weltweit verbreitete Infektionserkrankung, die durch die Bakterienart Clostridium tetani hervorgerufen wird. Gelangen die Erreger in den Körper, können sie den lebensbedrohlichen Wundstarrkrampf (Tetanus) auslösen. Die resistenten Sporen des Bakteriums finden sich unter anderem im Erdboden, Straßendreck sowie in Darm-Ausscheidungen von manchen Wiederkäuern. „Eine Infektion erfolgt durch das Eindringen von Bakterien-Sporen durch Wunden in den Körper, wenn gleichzeitig kein Impfschutz vorliegt. Die Gefahr, an Tetanus zu erkranken, besteht bereits bei Bagatellverletzungen wie sie beispielsweise bei der Gartenarbeit entstehen können. Unter dem Ausschluss von Sauerstoff vermehrt sich das Bakterium und sondert Giftstoffe ab. Diese Toxine schädigen die muskelsteuernden Nervenzellen oder auch das Herz und die Erkrankung kann unter Umständen lebensbedrohlich verlaufen“, berichtet Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) mit Sitz in Krefeld. Die einzige Möglichkeit zur Vorbeugung dieser Infektionserkrankung ist die Tetanus-Impfung, die für alle Personen empfohlen wird. Erwachsene sollten ihren Impfschutz alle 10 Jahre erneuern.

Zunächst grippeähnliche Symptome mit Muskelschmerzen und Krämpfen

Die Inkubationszeit dauert zwischen drei Tagen und drei Wochen und kann in seltenen Fällen auch mehrere Monate betragen. „Die Hauptsymptomatik des Tetanus sind Muskelkrämpfe, die mit Schmerzen und Steifigkeit im Mittel etwa acht Tage nach der Infektion auftreten. Die Krämpfe beginnen oft im Kopfbereich beispielsweise mit einer Kieferklemme und einer verzerrten Kaumuskulatur sowie Schluckstörungen und können in andere Körperpartien absteigen. Auch ein lokaler Tetanus ist möglich, der auf die Extremität beschränkt ist, auf der sich die kontaminierte Wunde befindet“, erklärt der niedergelassene Nervenarzt. Weltweit verläuft die Hälfte der Erkrankungen tödlich. In westlichen Ländern versterben trotz einer intensivmedizinischen Versorgung noch 10-20 Prozent der Betroffenen. Je nach Menge der in die Wunde eingedrungenen Erreger und des produzierten Toxins kann die Giftwirkung vier bis zwölf Wochen anhalten. Die Therapie des Tetanus beruht im Wesentlichen auf einer Versorgung der Wunde, der Neutralisierung des zirkulierenden Toxins, einer Immunisierung sowie einer symptomatischen Therapie. Tetanus ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Die Impfung gegen Tetanus wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Säuglinge, Kinder und Jugendlichen sowie für alle Erwachsenen empfohlen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten. Der Tetanus-Impfstoff wird immer mit anderen Bestandteilen kombiniert verabreicht. Die Impfung erfolgt stets in Kombination mit Diphtherie und kann bei Bedarf auch mit Keuchhusten sowie ggf. zusätzlich Kinderlähmung kombiniert werden. Für Säuglinge und Kleinkinder sind darüber hinaus Impfstoffe erhältlich, die zusätzlich einen Schutz gegen Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b aufbauen. Ein überstandener Tetanus ist kein Schutz vor einer erneuten Infektion, weshalb jeder Tetanuspatient aktiv geimpft werden sollte.

Weltweit erkranken etwa eine Million Menschen pro Jahr an Tetanus, in Deutschland bis zu 15 Menschen jährlich. Betroffen sind vor allem Ältere.

Quelle:

Leitlline Tetanus - Deutsche Gesellschaft für Neurologie: www.dgn.org/leitlinien/2387-ll-38-2012-tetanus


www.rki.de (STIKO)