Diagnostik: Psychischer Befund bei Kindern und Jugendlichen
Während des Gesprächs mit dem Kind bzw. Jugendlichen sammelt der Kinder- und Jugendpsychiater Eindrücke zu Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Bewegungen, Stimme und Sprache, Verhalten, Umgang mit den Eltern und Reaktionen auf den Untersucher. Die aus der Beobachtung gewonnenen Informationen werden dahingehend bewertet, ob sie auffällig oder altersangemessen sind, und zu welcher Diagnose sie in Verbindung mit der Vorgeschichte und ggf. weiteren Untersuchungsergebnissen passen oder ob es Widersprüche gibt, die weiterer Fragen und/oder Untersuchungen bedürfen.
Während bei Jugendlichen in der Regel das Gespräch (sowohl unter vier Augen als auch in Begleitung der Eltern) im Vordergrund steht, können bei jüngeren Kindern Spielsituationen ggf. viel aussagekräftiger sein. Oft zeigt sich das Kind bzw. der Jugendliche zu Beginn der Untersuchung anders als im Verlauf und am Ende, so dass auch die Dynamik bzw. Veränderungen im Verlauf (ggf. auch im Vergleich zwischen erster Untersuchung und weiteren Kontakten) wichtig für die Gesamtbeurteilung ist bzw. sind.