Diagnosik: Erhebung der Vorgeschichte (Anamnese) bei Kindern und Jugendlichen
Viele Symptome psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen zeigen sich in der Untersuchungssituation beim Arzt gar nicht oder deutlich abgeschwächt. Deshalb ist es sehr wichtig, die Vorgeschichte (Anamnese) zu erfassen. Dazu werden Kind bzw. Jugendlicher, Eltern und häufig auch Erzieherinnen aus dem Kindergarten bzw. Lehrkräfte der Schule befragt.
Es geht dabei nicht nur um Aspekte, die direkt mit den behandlungsbedürftigen Verhaltensauffälligkeiten bzw. Symptomen des Kindes oder Jugendlichen zu tun haben, sondern auch um die Entwicklung seit Schwangerschaft und Geburt, um frühere und aktuelle Rahmenbedingungen (familiärer und schulischer Alltag, Erkrankungen von Familienmitgliedern, usw.) sowie Stärken und ggf. weitere, weniger im Rampenlicht stehende Defizite des Kindes bzw. Jugendlichen und seines Umfeldes, da diese sehr entscheidend sein können für die Auswahl bzw. Gestaltung der Beratung und Behandlung.