Die Kernfrage lautet: Wie erreicht man junge Menschen, die sich aufgrund ihrer Erkrankung zurückziehen, oft den Kontakt zu Eltern und anderen Erwachsenen meiden? „Man holt sie am besten da ab, wo sich junge Menschen besonders häufig aufhalten, nämlich im Internet – und bringt sie in Kontakt mit anderen Betroffenen aus derselben Altersgruppe“, ist sich Christine Rummel-Kluge von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe sicher. Unter www.fideo.de finden Betroffene Informationen zur Erkrankung Depression, wie Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Zugleich können sich hier Jugendliche und junge Erwachsene online miteinander austauschen, von ihren Erfahrungen profitieren und sich gegenseitig unterstützen. Darüber hinaus finden auf der neuen Plattform auch Eltern, Freunde und Pädagogen wertvolle Informationen rund um das Thema Depression.
Viele junge Menschen scheuen sich, bei anhaltend depressiver Stimmung professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wird eine Depression jedoch früh erkannt und behandelt, kann oft ein chronischer Verlauf verhindert werden. Deshalb unterstützt die BARMER GEK das Projekt. „FIDEO ist ein zeitgemäßes und leicht zugängliches Angebot für junge Menschen und deren Angehörige, sich über das häufig tabuisierte Thema Depressionen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dies kann die Hemmschwelle, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, senken und somit frühzeitig eine erfolgversprechende Therapie einleiten“, so Jens Krug, Selbsthilfebeauftragter der BARMER GEK.
Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, ist optimistisch: „Wir haben unter www.diskussionsforum-depression.de bereits ein Forum für erwachsene Betroffene, dass sich seit vielen Jahren positiv entwickelt und mit rund 420.000 Besuchen jährlich sehr gut angenommen wird. Mit FIDEO wollen wir jetzt auch jungen Menschen mit Depression Mut machen und ihnen den Weg zur professionellen Hilfe ebnen. Denn für Jugendliche und Erwachsene gilt gleichermaßen: Eine Depression ist gut behandelbar.“
Quelle: Stiftung Deutsche Depressionshilfe