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Forschungsprojekt zu Ursachen und Folgen von Kindesmissbrauch startet

Eltern, die ihre Kinder misshandeln, haben in ihrer Kindheit oft selbst ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Übertragung dieser schwer belastenden Lebenserfahrungen auf die nächste Generation wurde vielfach von Klinikern und verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen beobachtet.

Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) erforschen im Rahmen eines BMBF-Forschungsverbundprojektes Verhaltensstörungen, die durch Missbrauch, Vernachlässigung und Traumatisierung im frühen Kindesalter entstehen. Eltern, die ihre Kinder misshandeln, haben in ihrer Kindheit oft selbst ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Übertragung dieser schwer belastenden Lebenserfahrungen auf die nächste Generation wurde vielfach von Klinikern und verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen beobachtet. Die Abteilung von Prof. Katharina Braun und die Arbeitsgruppe von PD Dr. Jörg Bock am Institut für Biologie der OVGU erforschen diese Zusammenhänge an einem Tiermodell, um damit die Mechanismen der transgenerationalen Übertragung von Verhaltensstörungen zu identifizieren, die im Zusammenhang mit Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch in Kindheit und Jugend stehen. Die Wissenschaftler dieses interdisziplinären Konsortiums wollen die neurobiologischen Ursachen dieses Kreislaufs von Misshandlung und Traumatisierung besser verstehen, und darüber hinaus die Wirksamkeit von therapeutischen Interventionen untersuchen, mit denen diese pathologischen Kreisläufe durchbrochen werden können.Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über die nächsten drei Jahre mit insgesamt 2,1 Millionen Euro gefördert. Neben den Neurobiologen an der Universität Magdeburg sind Psychologen und Psychiater der Berliner Charité, des Universitätsklinikums Heidelberg und des Universitätsklinikums Aachen an der großangelegten Studie beteiligt.Mehr Informationen unter www.bmbf.de/de/17474.phpQuelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)