Dr. Christina Moutsiana und ihre Kollegen von Universität in London befragten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsen zwischen neun und 26 Jahren, für wie wahrscheinlich sie es hielten, bestimmte negative Ereignisse erleben zu müssen, wie eine Lungenkrankheit oder einen Verkehrsunfall. Anschließend informierten die Experten die Teilnehmer über die statistischen Wahrscheinlichkeiten dieser Vorkommnisse. Mit diesem Wissen gaben die Probanden erneut ihre Einschätzung ab.
Jüngere Menschen blenden mögliche negative Ereignisse der Zukunft aus
Das Ergebnis: Auch wenn den Interviewten das tatsächliche Risiko für ein negatives Ereignis bekannt war, beeinflusste das die jüngeren Probanden kaum. Sie glaubten nicht, dass die Zukunft schlechter aussehen könnte, als sie bisher annahmen, auch wenn die Statistik darauf hinwies. Laut den Wissenschaftlern tendieren junge Menschen dazu, die schlechten Nachrichten zu verwerfen und die guten zu verinnerlichen – was darauf hinweist, dass Heranwachsende eher als Erwachsene zu irrationalen Risiken bereit sind. „Wenn wir jung sind, glauben wir, unverletzlich und unbesiegbar zu sein“, kommentiert ein Co-Autor der Studie, Dr. Tali Sharot, diesen „Rosabrilleneffekt“.
Umlernen durch Wissen um erstrebenswerte Effekte
Das Forscherteam schließt daraus, dass es vermutlich einen größeren Einfluss auf Jugendliche hat, wenn Eltern und andere Bezugspersonen sich auf positive Auswirkungen von erwünschten Verhaltensweisen konzentrieren, wie z.B. dass verringerter Alkoholkonsum zu verbesserten sportlichen Leistungen führen kann, statt vor den Gefahren von unerwünschten Verhaltensweisen zu warnen. Die Studienleiterin, Dr. Moutsiana, gibt jedoch zu bedenken, dass Gleichaltrige ebenso einen starken Einfluss auf Heranwachsende haben – beispielsweise über sozialen Druck.
Quellen: Medical News Today, PNAS auf www.kinderaerzte-im-netz.de