Um unter Gleichaltrigen Freunde zu finden, muss ein Kind soziale Kompetenz entwickeln. Dies zeigen zwei amerikanische Studien, die v.a. drei Eigenschaften bei beliebten Kindern identifizierten: Das Erkennen sowie richtige Interpretieren von sozialen Signalen und die Fähigkeit, angemessen darauf zu reagieren. Wenn z.B. ein Klassenkamerad aus Enttäuschung die Schultern hängen lässt oder die Stimme erhebt, wenn er aufgeregt ist, wissen sozial kompetente Kindern um die dahinter verborgenen Gefühle und stehen ihrem Freund zur Seite.
Diese Fähigkeiten sind laut dem amerikanischen Forscher Dr. Clark McKown und seinen Kollegen neben dem beherrschten Umgang mit eigenen Gefühlen der Schlüssel für soziale Bindungen unter Gleichaltrigen. Ohne sie droht ein Kind zum Außenseiter und von anderen abgelehnt zu werden. Etwa 13% der Schulkinder haben laut den Wissenschaftlern Schwierigkeiten, sozial-emotionale Kompetenzen zu entwickeln. „Positive Beziehungen zu Gleichaltrigen sind entscheidend für das Wohlergehen von Kindern. Verglichen mit Kindern, die von anderen akzeptiert werden, haben unbeliebte Kindern ein erhöhtes Risiko für spätere Anpassungsprobleme“, so Dr. McKown. Sie versagen in ihrer Laufbahn eher, gehören häufiger zu den vorzeitigen Schulabgängern, leiden unter Angststörungen oder Depressionen und experimentieren mit Drogen. Mit den Erkenntnissen können möglicherweise Tests entwickelt werden, um soziale Kompetenz zu beurteilen und Schüler mit Defiziten unterstützen zu können, hoffen die Psychologen. In der ersten Studie beobachteten die Psychologen von der Rush Universität aus Chicago knapp 160 Kinder zwischen vier und 14 Jahren. Die zweite Arbeit umfasste fast 130 Kinder zwischen fünf und 17 Jahren, die in der Klinik behandelt wurden.
Quellen:MCKown, C. et al.: Social-emotinal learning skill, self-regulation, and social competence in typically developing and clinic-referred children. J Clin Child Adolesc Psychol 38 (6), 858 (2009)