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Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Ängstlichkeit und normgerechte Ängste

Alle Kinder haben manchmal Angst oder durchleben angstbesetzte Phasen, was zu bestimmten Zeitpunkten der Entwicklung auch als natürlicher Prozess angesehen werden muss. Entwicklungsbedingte Ängste begleiten meistens eine Zeit der Veränderung, sie werden dann meist durch die angstauslösende Wirkung neuer Wahrnehmungsreize verursacht, bei gleichzeitiger mangelnder Kenntnis der realen Begebenheiten sowie der Unterschätzung der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten.

Während sich Ängste bei Kleinkindern vorwiegend auf aktuelle Ereignisse der unmittelbaren Umgebung beziehen, wachsen mit zunehmendem Alter ihre Abstraktionsfähigkeit sowie ihr Vermögen, zurückliegende Ereignisse zu reflektieren sowie Phantasie und Wirklichkeit zu unterscheiden. Reifungsabhängige bzw. so genannte physiologische Ängste verschwinden häufig von alleine, wenn das Kind die Entwicklungsstufe durchschritten hat und sich an die neue Situation gewöhnen konnte.


[Tabelle:
Altersübliche Ängste im Kindes- und Jugendalter, die bei den meisten Kindern in unterschiedlicher Ausprägung auftreten
0 – 6 Monate laute Geräusche
6 – 9 Monate Fremde
9 – 12 Monate Trennung, Verletzung
2. Lebensjahr Eingebildete  Figuren, Tod, Einbrecher
3. Lebensjahr Tiere (Hunde), Alleinsein
4. Lebensjahr Dunkelheit
6 – 12 Jahre Schule, Verletzung, Krankheit, soziale Situationen, Gewitter
13 – 18 Jahre Verletzung, Krankheit, soziale Situationen, Sexualität

Tabelle modifiziert nach „Entwicklungspsychiatrie“, Herpertz-Dahlmann, Resch, Schulte Markwort, Warnke, Schattauer-Verlag 2003]

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand, Essen (DGKJP)