Der längerfristige Konsum von Drogen, wie Amphetamine oder Kokain, fördert offenbar einen vorzeitigen geistigen Verfall. Zu diesem Schluss kommt der Rechtsmediziner Professor Andreas Büttner, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Rostock, der die Gehirne von über 200 Drogentoten untersucht hat. Die Verstorbenen waren zwischen 15 und 45 Jahren alt.
Prof. Büttner stellte fest, dass neben anderem die Nervenzellen bei Betroffenen abgestorben waren und auch, dass der Grad an Verschaltung zwischen den Zellen abgenommen hatte. Viele Leitungsbahnen waren zerstört und Blutgefäße zeigten vorzeitige Alterungserscheinungen. „Die Untersuchungen belegen ganz deutlich, dass das Einnehmen von Drogen über einen längeren Zeitraum zur vorzeitigen Degeneration des Gehirns führt“, so Büttner. So sei auffällig, dass jemand, der Drogen nimmt, Gedächtnisprobleme hat und seine geistige Leistungsfähigkeit generell abnimmt.
Nach Büttners Ansicht greifen nicht nur Jugendliche sondern auch Erwachsene zu Drogen. Berufstätige - vom Handwerker bis zum Manager - nehmen aufputschende Substanzen, um den stressigen Arbeitstag durchzustehen oder um morgens früh raus zukommen. Dabei werden vor allem Amphetamine und Kokain konsumiert.
Auch warnt Prof. Büttner davor, dass bei bestimmten Personen durch Drogeneinnahme Psychosen ausgelöst werden können. Das müssten vor allem Jugendliche wissen. Er will aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zum Umdenken bewegen. „Ich plädiere für eine vernunftgeführte Debatte. Man kann sich auch ohne Drogen und Alkohol amüsieren“.
Quelle: Ärzte Zeitung online