Als ein neuer oder ergänzender Risikofaktor für die Entstehung einer vaskulären Demenz hat sich in den letzten Jahren die Variabilität des Blutdrucks herausgestellt, so Professor Martin Dichgans vom Klinikum Großhadern in München. So war das Demenzrisiko in einer Studie bei Patienten, deren Blutdruck in mehreren aufeinanderfolgenden klinischen Visiten während eines Aufenthalts im Krankenhaus um mehr als 10mmHg variierte, zehnfach erhöht gewesen. „Das ist ein weiteres Argument für eine gewissenhafte Blutdruckeinstellung und Kontrolle der Werte“, so Dichgans.Der zweite wichtige Ansatzpunkt für die Vermeidung vaskulärer Demenzen ist für Dichgans die vorbeugende Behandlung dieser Erkrankung nach einem Schlaganfall. Denn Schlaganfall und vaskuläre Demenz gehen in vielen Fällen Hand in Hand. Auch bei einer effizienten Akuttherapie entwickelt jeder fünfte Schlaganfallpatient eine Demenz als unmittelbare Folge des Ereignisses, sagte Dichgans. In den Jahren nach dem Schlaganfall liegt das Auftreten einer Demenz dann bei weiteren 3% pro Jahr.Die Zahlen verdeutlichen die große Bedeutung des Schlaganfalls für die Entstehung einer vaskulären Demenz. Um erneute Schlaganfälle zu verhindern, ist eine Hemmung der Blutverdickung (Thrombozytenaggregation) nach einem Schlaganfall deswegen auch aus Demenzperspektive unverzichtbar.