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Münchner Forscher finden im Nervenwasser Frühzeichen für Alzheimer

Münchner Forscher konnten im Gehirn bei Personen mit einer genetischen Veranlagung für Alzheimer eine ungewöhnliche Immunreaktionen aufdecken, die sie als frühes Erkrankungsstadium der dementiellen Erkrankung werten.

Nur wenig ist bekannt über die Rolle des Immunsystems des Gehirns bei der Alzheimer-Erkrankung. Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort München, und des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben nun bei Personen mit einer genetischen Veranlagung für Alzheimer eine frühzeitige Immunantwort festgestellt: Bereits etwa sieben Jahre vor dem erwarteten Ausbruch von Demenzsymptomen traten im Gehirn abnorme Immunreaktionen auf.

Diese Ergebnisse zeigen, dass sich bei Alzheimer entzündliche Prozesse im Gehirn dynamisch entwickeln und dass sie Vorläufer der Demenz sind. Diese Immunreaktionen lassen sich anhand eines Proteins im Nervenwasser abbilden und bieten somit die Möglichkeit, den Krankheitsverlauf für den Arzt nachvollziehbar zu machen. Die Studienergebnisse sind im Fachjournal „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.

Originalveröffentlichung:
„Early changes of CSF sTREM2 in Dominantly Inherited Alzheimer’s Disease follow markers of Amyloid Deposition and Neuronal Injury“, Marc Suárez-Calvet, Miguel Ángel Araque Caballero, Gernot Kleinberger, Randall J. Bateman, Anne M. Fagan, John C. Morris, Johannes Levin, Adrian Danek, Michael Ewers, Christian Haass, Science Translational Medicine, DOI: 10.1126/scitranslmed.aag1767

Weitere Informationen:
Quelle und weitere Informationen: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)