Insgesamt nahmen mehr als siebzig Personen aus Queensland an der bahnbrechenden Studie, die herausfinden sollte, welchen Einfluss das Singen tatsächlich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Parkinson-Patienten hat, teil. Laut Prof Don Stewart, vom Queensland Conservatorium Research Centre der Griffith University, kam es hierbei nicht auf die Gesangsfähigkeit der Patienten an, sondern darum, pro Woche für eine Stunde über sechs Monate lang gemeinsam zu singen. Bei jedem Treffen sangen die Teilnehmer, führten Aufwärm- und Atemübungen durch und nahmen an diversen anderen sozialen Aktivitäten teil.
Kann gemeinsames Singen die Situation von Erkrankten und Pflegepersonen verbessern
Die Studie basierte auf dem Programm aus Großbritannien „Sing to Beat Parkinsons", welches bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde. Laut Prof Stewart war das Ziel seines Forschungsprojekts herauszufinden, ob Singen die Lebensqualität der Erkrankten und der Pflegepersonen verbessern könnte. „Wir wollten die emotionale Last, Depressionen, Ängste und Stressgefühle der Beteiligten reduzieren", so Prof Stewart.
„Eines der wichtigsten Ergebnisse war, dass die Teilnehmer weniger Sorge um die Reaktion anderer Menschen hatten und sich nicht mehr schämten. Die Teilnehmer hatten nicht mehr das Gefühl, dass sie ihre Krankheit vor anderen verstecken oder Situationen die das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit beinhalten, vermeiden müssten."
Positive Effekte auf Ängstlichkeit und Funktionalitäten
Dr Yoon Irons vom Research Centre unterstützte die Studie, die außer den Teilnehmern aus Queensland auch Teilnehmer aus China und Südkorea hatte: „Das Ergebnis war überwältigend. Es war eine tolle Reise. Unsere Forschungsergebnisse bestätigen, dass Singen die Lebensqualität der Parkinson-Patienten nachweislich verbessert - manche Teilnehmer haben sogar davon berichtet, weniger ängstlich zu sein, andere haben ihre Bewegungs-, Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten verbessert. Wir haben die Stimmen der Teilnehmer vor und nach der sechsmonatigen Forschungsphase getestet und konnten herausfinden, dass die Studienteilnehmer nach der Studie die Noten länger halten konnten, eine größere Tonweite hatten und lauter singen konnten."
„Das alles zeigt, dass das Singen die Lungen- und Atemfunktion und die Kontrolle über die Muskulatur deutlich verbessert hat. Das Projekt hat den Teilnehmern aber auch einen verbesserten Blick auf die Zukunft geliefert: Nur weil man an Parkinson erkrankt ist, muss keine Weltuntergangsstimmung herrschen."
In diesem Monat konnte die Gruppe ihr erstes Konzert beim »Sing to beat Parkinson's Symposium« am Queensland Conservatorium abhalten und wurden dafür mit stehendem Beifall belohnt. Ihr Repertoire beinhaltete Künstler wie Neil Diamond und die Beatles. Das Konzert wurde von Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten, Europa und Asien besucht, um sich die Ergebnisse der bereits veröffentlichten Studie vor Ort anzuhören. Das Queensland Conservatorium Research Centre hofft nun darauf, das Programm auf ganz Australien ausweiten zu können.
Quelle: Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann auf idw