Akute Schmerzen dienen dem Körper als Warnfunktion. Werden sie jedoch chronisch, können sie zu einer erheblichen und dauerhaften Belastung für die Betroffenen werden. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Frauen häufiger unter Schmerzen leiden als Männer. Forscher vermuten deshalb, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Schmerzsensibilität gibt. Anscheinend haben die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen hierbei einen wichtigen Einfluss und bewirken je nach Phase des Menstruationszyklus unterschiedlich ausgeprägte Schmerzmuster. Dr. Christine Meyer-Frießem vom Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil untersucht, ob Frauen auf einen speziellen Schmerzreiz in verschiedenen Zyklusphasen unterschiedlich reagieren. Darüber hinaus interessiert sie sich für bestimmte Horrmonkonstellationen, die diese Unterschiede eher begünstigen: „Möglicherweise gibt es also Hormonkonstellationen, die vor der Entstehung von chronischen Schmerzen schützen“, erläutert Dr. Meyer-Frießem. Diese Erkenntnis könnte zukünftig einen neuen Ansatz für therapeutische Konzepte in der Schmerzmedizin bedeuten.Schmerzempfinden in unterschiedlichen Zyklusphasen untersuchenIm Rahmen eines innovativen humanen Schmerzmodells testet sie Probandinnen in unterschiedlichen Zyklusphasen auf ihre Schmerzsensibilität. Dabei wird durch elektrische Langzeitpotenzierung ein Schmerzgedächtnis simuliert und unter standardisierten Bedingungen die Stärke der Schmerzempfindung in verschiedenen Testungen untersucht. hre Studie wird bereits seit März 2012 von der „Nachwuchsförderung Bergmannsheil“ unterstützt und erfolgt in enger Kooperation mit dem Schmerzlabor der Klinik und Poliklinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster (UKM). Für ihre Forschungen zur Rolle weiblicher Geschlechtshormone bei der Entstehung chronischer Schmerzen wurde Dr. Christine Meyer- mit dem diesjährigen Nachwuchsförderpreis Schmerz