Eine wesentliche Maßnahme zur Vorbeugung und Verlangsamung einer vaskulären Demenz , der zweithäufigsten dementiellen Erkrankung in der Bevölkerung, ist die Vermeidung gefäßschädigender Risikofaktoren. Deren Hauptursache dieser Demenzform ist eine Verdickung der Gefäßwände sowie arteriosklerotische Gefäßveränderungen und dadurch bedingte chronische Durchblutungsstörungen im Gehirn. „Um einer vaskulären Demenz vorzubeugen, ist es besonders wichtig, Bluthochdruck behandeln zu lassen und den Blutdruck konsequent zu kontrollieren. Denn Bluthochdruck ist nicht nur ein Risikofaktor für Schlaganfälle, in deren Folge sich eine Demenz entwickeln kann, sondern er kann auch direkt durch Gefäßschädigung zu einer Demenz beitragen“, berichtet Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Krefeld. „Diabetiker, die erkrankungsbedingt ein höheres Demenzrisiko haben, sollten ihren Blutzuckerspiegel gut unter Kontrolle haben und darüber hinaus hohe Blutfettwerte vermeiden, um Schäden an den Gefäßen vorzubeugen.“ Weil es bislang keine kausale Therapie einer manifesten Demenz gibt, ist die Vermeidung und Kontrolle ihrer Risikofaktoren von entscheidender Bedeutung. Weitere präventive Maßnahmen, die auch von Menschen ohne Vorerkrankung beachtet werden sollten, sind Rauchverzicht sowie die Vermeidung von Übergewicht und Fehlernährung.Wie schnell eine vaskuläre Demenz voranschreitet und wie ausgeprägt sie ist, ist vom Umfang der Durchblutungsstörungen im Gehirn abhängig. Sind kleinere Blutgefäße betroffen, hat dies einen chronischen Sauerstoffmangel zu folge und kann zu einem allmählichen Absterben von Gehirnzellen führen. „Die vaskuläre Demenz ist eine langsam fortschreitende Erkrankung und kann den allmählichen Verlust vieler mentaler Fähigkeiten zufolge haben. Störungen des Gedächtnisses und Denkens sowie der Konzentrations- und Lernfähigkeit aber auch der Urteilskraft können auftreten. Erkrankte haben oft Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, und oftmals ist ihre räumliche Orientierung beeinträchtigt“, erklärt der Nervenarzt. „Auch psychische Veränderungen, wie Stimmungsschwankungen, plötzliche Gefühlsausbrüche und eine Veränderung der Persönlichkeit können mit dem Erkrankungsbild einhergehen.“Bei ersten Anzeichen von gesteigerter Vergesslichkeit oder dem Eindruck, dass sich die persönliche Denkleistung gravierend verändert, sollten Betroffene einen Facharzt für Neurologie bzw. einen Nervenarzt aufzusuchen. „Durch die frühe Diagnose einer vaskulären Demenz, kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder aufgehalten werden. Wesentlicher Bestandteil der Therapie ist dann die Behandlung der Gefäßveränderungen. Zudem müssen die Risikofaktoren für Gefäßverkalkung wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und hohes Cholesterin dauerhaft behandelt werden“, ergänzt Dr. Bergmann. Fast eine Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland an einer Demenz erkrankt – rund 20 Prozent von ihnen sind von einer vaskulären Demenz betroffen.Die Pressemeldung des BVDN ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung freigegeben.Bitte weisen Sie bei Verwendung im Printbereich auf das Informationsportal des BVDN, www.neurologen-im-netz.de, hin. Bei Online-Veröffentlichung erbitten wir eine Verlinkung auf die Website.