Die Auslöser einer Migräneattacke können individuell sehr unterschiedlich sein. Dabei spielen äußere Faktoren eine Rolle, wie bestimmte Lebens- und Genussmittel, Nahrungsmittelzusätze oder auch Witterungsbedingungen. Aber auch innere Faktoren wie Hormonschwankungen, starke Emotionen oder Stress und Anspannung nehmen Einfluss. „Bei vielen Menschen, die unter Migräne leiden, werden die Anfälle durch einen unregelmäßigen Tagesablauf und Schlafmangel begünstigt. Auch zu wenig Flüssigkeitszufuhr und unregelmäßige Mahlzeiten können Attacken fördern“, berichtet Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Krefeld. „Diese auslösenden Reize zu kennen und möglichst zu vermeiden kann ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Migräne sein.“ Erst wenn Betroffene mehr als 2 Migräne-Anfälle im Monat erleiden oder Attacken auftreten, die länger als 72 Stunden andauern, sollte gemeinsam mit dem Arzt die Möglichkeit einer medikamentösen Prophylaxe besprochen werden.Um Migräne abzuwenden, die durch Stress und Anspannung hervorgerufen wird, können Entspannungsübungen, wie beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, angewendet werden. Auch Akupunktur und Biofeedback können die Häufigkeit von Migräneattacken herabsetzen. „Daneben kann einigen Betroffenen eine Verhaltenstherapie helfen, herauszufinden, welche Situationen Migräneattacken begünstigen, und Strategien zu entwickeln, mit diesen Situationen anders umzugehen“, empfiehlt der Aachener Nervenarzt, Psychiater und Psychotherapeut. Eine weitere Möglichkeit für eine nicht-medikamentöse Migräne-Vorbeugung ist das Ausüben von Ausdauersportarten. Ideal sind Disziplinen wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren mit einer moderaten Belastung. „Betroffene sollten dabei jedoch darauf achten, sich nicht zu überfordern und den Körper zu überanstrengen, denn auch das kann Migräneattacken fördern“, ergänzt der Experte. Migräne tritt typischerweise anfallsartig und auf eine Kopfseite beschränkt auf. Häufig gehen die Attacken mit Übelkeit, Erbrechen und starker Licht- und Lärmempfindlichkeit einher. Eine Migräne verursacht nicht nur Kopfweh, sondern kann eine Reihe anderer Schmerzen auslösen. Neben Kopfschmerzen können auch Schmerzen im Gesicht, am Nacken, in den Augen oder an den Zähnen auftreten. Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Etwa 12 bis 14% aller Frauen und 6 bis 8% aller Männer in Deutschland leiden darunter. Die erste Migräneattacke erleiden die meisten Frauen bereits zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr und Männer im Alter von 16 bis 20 Jahren.Die Pressemeldung des BVDN ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung freigegeben.Bitte weisen Sie bei Verwendung im Printbereich auf das Informationsportal des BVDN, www.neurologen-im-netz.de, hin. Bei Online-Veröffentlichung erbitten wir eine Verlinkung auf die Website.