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Mobbing: Schlechtes Arbeitsklima im Team ansprechen

Mobbing am Arbeitsplatz kann die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen stark gefährden. Folgen wie Kopfschmerzen, Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich oder dem Herz-Kreislauf-System sowie Depressionen können Arbeitsunfähigkeit nach sich ziehen oder sogar bis hin zum Suizid führen.

Ungünstige Rahmenbedingungen der Arbeitswelt können zu einem schlechten Arbeitsklima führen, welches unter anderem Mobbing begünstigen kann. Dazu zählen eine unklare Aufgabenverteilung, fehlende Organisationsstrukturen oder auch eine fehlende Gesprächskultur in Unternehmen. „Schlechte oder ungenügende Kommunikation kann dazu führen, dass kleine Probleme ungelöst bleiben, bis sie irgendwann größer werden oder sich mehren und schließlich in Mobbinghandlungen münden“, berichtet Dr. Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP) in Krefeld. „Wenn Beschäftigte das Gefühl haben, dass die innerbetriebliche Gesprächskultur die Entstehung eines schlechten Arbeitsklimas begünstigt, sollten sie dies in einer Teamsitzung ansprechen. Dadurch geben Sie dem Umfeld die Möglichkeit, gemeinsam den bisherigen Umgangston zu überdenken und nach neuen Umgangsformen zu suchen. So kann auch Mobbing entgegengewirkt werden.“ Unter Mobbing versteht man gezieltes regelmäßiges Angreifen und Ausgrenzen einzelner Personen über eine Dauer von wenigstens sechs Monaten. Kleinere Streitigkeiten oder vereinzelt auftretende Auseinandersetzungen und Konflikte zählen hingegen nicht als Mobbing.

Auch eine schlechte Arbeitsorganisation mit unklarer Aufgabenverteilung gilt als begünstigender Faktor für Mobbing. „Personalmangel oder eine schlecht organisierte Arbeit tragen dazu bei, dass sich die Arbeit verdichtet und Überforderung, Leistungsdruck und Stress über einen längeren Zeitraum auftreten. In einer solch angespannten Atmosphäre kann es dann eher passieren, dass sich Fehler oder Versäumnisse häufen und dafür ein «Schuldiger» gesucht wird“, ergänzt Dr. Roth-Sackenheim. „Manchmal kann Mobbing auch aus Langeweile heraus entstehen, etwa weil die Arbeit monoton ist und wenig Abwechslung bietet oder Beschäftigte ihre Qualifikationen nicht einbringen können.“ Ebenso gilt ein autoritärer Führungsstil, bei dem alles von oben diktiert wird als problematisch. Denn manche Beschäftigte orientieren sich am Vorbild des Chefs und neigen dann dazu, Konflikte entsprechend mit Macht zu lösen.

Wichtig ist für Mobbing-Betroffene, dass sie sich nicht in die Opferrolle drängen lassen, sondern aktiv werden und das Gespräch mit den Kollegen suchen. „Auch wenn es zunächst Überwindung kostet, ist ein offenes Ansprechen bei Konflikten immer der bessere Weg. Der mobbende Kollege sollte am besten direkt und sachlich unter vier Augen angesprochen werden“, rät die Psychiaterin und Psychotherapeutin aus Andernach. „Ein Gespräch kann eventuell vorhandene Missgunst oder Neid dämpfen oder auch Missverständnisse ausräumen. Außerdem erhält der Mobber so die Chance einzulenken, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren.“ Hilfreich ist für Betroffene darüber hinaus, Selbsthilfegruppen aufzusuchen oder sich an spezielle Beratungsstellen für Mobbing-Betroffene zu wenden.

Mobbing am Arbeitsplatz kann die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen stark gefährden. Folgen wie Kopfschmerzen, Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich oder dem Herz-Kreislauf-System sowie Depressionen können Arbeitsunfähigkeit nach sich ziehen oder sogar bis hin zum Suizid führen.

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