Die pünktliche Einnahme von Medikamenten ist bei Parkinson -Erkrankten enorm wichtig – insbesondere wenn bei Betroffenen Wirkungsschwankungen auftreten. Dabei beschränkt sich die Therapie meist nicht auf ein einziges Präparat am Tag. „Um die zahlreichen Einnahmezeitpunkte besser einzuhalten, können für Betroffene daher Einnahmehilfen sinnvoll sein. Hilfreich sind beispielsweise Pillenboxen, in welche sich die jeweiligen Medikamente, die zu bestimmten Tageszeiten eingenommen werden müssen, einsortieren lassen. Darüber hinaus kann der Einsatz von Zeitschaltuhren vorteilhaft sein, um den exakten Zeitpunkt der Arzneimittel-Einnahme einzuhalten“, rät Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Krefeld. „Bei manchen Betroffenen können schon kurze Verschiebungen bei der Medikamenten-Einnahme lange Phasen von Unbeweglichkeit verursachen und erhebliche Einschränkungen nach sich ziehen. Wirkungsschwankungen durch unregelmäßige Tabletten-Einnahme sollten daher möglichst vermieden werden.“
Ein Mangel an Dopamin ist im Wesentlichen für die verlorene Kontrolle der Muskeln und in der Folge für alle weiteren Symptome der Parkinson-Erkrankung, wie beispielsweise Zittern, Bewegungsverlangsamung oder Muskelsteife, verantwortlich. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Medikamenten gegen die Krankheit. Sie zielen darauf ab, die Botenstoffe im Gehirn wieder ins Gleichgewicht zu bringen, die erkrankungsbedingt im Ungleichgewicht sind. „Zum einen kann man den Dopamin-Spiegel direkt durch die Gabe eines L-Dopa Präparates erhöhen. L-Dopa ist eine Vorstufe von Dopamin. Der Stoff kann im Gegensatz zu Dopamin die Blut- Hirn-Schranke passieren und dadurch über die Blutbahn ins Gehirn gelangen“, erklärt der niedergelassene Nervenarzt aus Aachen. „Man kann auch Ersatzstoffe verabreichen, die eine ähnliche Wirkung wie Dopamin haben, sogenannte Dopamin- Agonisten. Die Einnahme von L-Dopa stellt eine wirksame Methode der Behandlung dar.“ Daneben gibt es noch weitere Präparate, die zur Therapie der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden.
Morbus Parkinson, auch Schüttellähmung genannt, gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. In Deutschland leiden ca. 150.000 bis 200.000 Menschen daran. Das durchschnittliche Alter bei Diagnosestellung beträgt 55 Jahre. Etwa 10% der Betroffenen erkrankten vor dem 40. Lebensjahr. Wesentliche Symptome der Erkrankung sind Bewegungsstörungen, Muskelzittern und Gleichgewichtsstörungen, wodurch die Erkrankten mit erheblichen körperlichen Behinderungen zu tun haben und allmählich die Selbstständigkeit im Alltag verlieren. Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende Erkrankung. Die Lebenserwartung ist inzwischen aufgrund der zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten nicht geringer als bei Gesunden.
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