Typische Beschwerden im frühen Krankheitsstadium von Morbus Parkinson sind schmerzhafte Muskelverspannungen, die meist einseitig an den oberen Extremitäten auftreten. „Schmerzen im Nacken-Schultergürtelbereich, die sich insbesondere nach dem Aufwachen häufen, können ein mögliches Erkrankungsanzeichen sein. Auch Verstopfung, depressive Verstimmungen sowie Schlafstörungen können im frühen Erkrankungsstadium auftreten“, berichtet Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Krefeld. „Eine Beeinträchtigung des Geruchssinns ist ebenfalls ein Hauptsymptom für das Parkinsonsyndrom, welches bereits vier bis sechs Jahre vor den ersten motorischen Störungen wie Zittern und Muskelstarre auftritt.“ Auch bemerken Betroffene meist eine starke Ermüdbarkeit, Kraftlosigkeit und einen Leistungsabfall an sich, was oft mit verminderter psychischer und physischer Belastbarkeit einhergeht.Die Parkinson-Krankheit zeigt zu Beginn oftmals keine klaren eindeutigen Symptome, sondern schreitet zunächst schleichend mit unspezifischen Beschwerden fort. Eine Verlangsamung der Körperbewegungen sowie eine Veränderung im Gangbild oder der Körperhaltung können auftreten sowie feine Bewegungsstörungen der Hände. Diese Probleme zeigen sich dann bei ganz alltäglichen Handlungen wie beispielsweise dem Zuknöpfen von Kleidungsstücken, dem Zähneputzen oder dem Zubereiten von Nahrung. Auch kann das Schriftbild unregelmäßiger, zittriger und kleiner werden. „Es handelt sich dabei nicht um einen Kraftverlust, sondern eher um Ungeschicklichkeit bei den Bewegungsabläufen. Diese Veränderungen fallen der Umwelt oftmals früher auf, als dem Betroffenen selbst“, ergänzt der niedergelassene Neurologe. Andere Symptome, wie das „Maskengesicht“ kommen meist erst später hinzu - die Gesichtszüge verlieren dann an Ausdruck und die Mimik lässt nach.Summieren sich diese eher unspezifischen Anzeichen, sollte die Ursache unbedingt von einem Neurologen abgeklärt werden. Gerade bei Bewegungsstörungen ist eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung für den weiteren Verlauf der Erkrankung von großer Bedeutung. Parkinson ist zwar nicht heilbar, jedoch kann mit der richtigen Therapie und einer aktiven Lebensweise der Betroffenen ein positiver Krankheitsverlauf erheblich gefördert werden. „Ein gezieltes Training trägt zur Steigerung der Beweglichkeit bei, wirkt der Muskelsteife entgegen und verbessert auch den Blutfluss im Gehirn. Durch das Üben von komplexeren Bewegungsabläufen lassen sich Nervenzellen großflächig aktivieren und deaktivieren und die Neubildung von Nervenzellen wird angeregt. Dadurch wird die Ausschüttung der Botenstoffe Dopamin und Serotonin, deren Stoffwechsel im Gehirn beim Parkinson-Syndrom gestört ist, gesteigert“, erläutert Dr. Beil.Das Parkinson-Syndrom gehört zu den häufigsten neurologischen Krankheitsbildern. Das durchschnittliche Alter bei Diagnosestellung beträgt 55 Jahre. Nur 5 bis 10 Prozent der Erkrankungen treten vor dem Alter von 40 Jahren auf. In Deutschland leiden etwa 150.000 bis 200.000 Menschen an der umgangssprachlich „Schüttellähmung“ genannten Erkrankung.