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Migräne mit Aura: Bei ungewöhnlichen Symptomen an Schlaganfall denken

Migräne-Patienten, bei denen dem Kopfschmerz eine Aura vorausgeht, haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Dabei können die Symptome einer Migräne mit Aura denen bei einem Schlaganfall ähneln.

Migränepatienten leiden manchmal nicht nur an den regelmäßig wiederkehrenden Kopfschmerzattacken und der Übelkeit. Ein Teil der Patienten – insbesondere Migräne-Patientinnen mit Aura – hat auch ein etwas erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Dabei können die Symptome einer Migräne mit Aura denen bei einem Schlaganfall ähneln. Betroffene und auch Angehörige sollten bei Attacken besonders aufmerksam sein. „Bemerken Patienten im Rahmen einer Aura neue neurologische Symptome oder treten Aura-Beschwerden wie Empfindungs-, Seh- oder Sprachstörungen zum gleichen Zeitpunkt wie Kopf- und Gesichtsschmerzen auf, sollte unbedingt auch an einen Schlaganfall gedacht werden“, betont Prof. Gereon Nelles vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) mit Sitz der Geschäftsstelle in Krefeld. „Auch wenn Kopfschmerzen nach Medikamenten-Einnahme nicht abklingen und Symptome wie Lähmungserscheinungen, Artikulationsstörungen oder Sehstörungen länger als sonst bestehen bleiben, sollte man sicherheitshalber den Notruf verständigen.“ Faktoren, die allgemein das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen, sind Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht und Bewegungsmangel.

Migräne-Aura: neurologische Funktionsausfälle treten meist vor Kopfschmerzen auf

Eine Aura umfasst neurologische Symptome, die im typischen Fall für die Dauer von ca. 30 Minuten dem eigentlichen Migräne-Schmerz vorausgehen. Sie sind durch eine allmähliche Zunahme und ein langsames Abklingen im Anschluss gekennzeichnet. Aura-Symptome bilden sich in der Regel vollständig – meist innerhalb von einer Stunde – zurück. Am häufigsten handelt es sich um Sehstörungen, die einseitig links oder rechts im Gesichtsfeld auftreten. Etwas seltener treten Auren in Form von Gefühlsstörungen an Armen oder Beinen auf. „Typisch für einen Schlaganfall sind im Gegensatz zur Migräne-Aura abrupt einsetzende Beschwerden, wie Taubheit, Schwäche oder Lähmungserscheinungen sowie eine plötzliche Sprachstörung und/oder Gleichgewichtsstörungen“, ergänzt der Experte.

Schlaganfall: Schnellcheck mit dem FAST-Test

Einem Verdacht auf einen Schlaganfall können auch medizinische Laien mit einem einfachen Test nachgehen. Innerhalb kürzester Zeit lassen sich die wichtigsten dieser Anzeichen mit dem sogenannten FAST-Test überprüfen, der aus dem englisch-sprachigen Raum stammt: F steht für Face (Gesicht): Man sollte die Person bitten zu lächeln. Wenn das Gesicht einseitig verzogen ist, deutet das auf eine halbseitige Lähmung hin. A steht für Arms (Arme): Dabei bittet man die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, sie sinken wieder herunter oder drehen sich. S steht für Speech: Ist der Betroffene nicht in der Lage, einen einfachen Satz nachzusprechen oder klingt seine Stimme dabei verwaschen, ist das ein Zeichen für Sprachstörungen. T steht für Time (Zeit) und besagt, dass man unverzüglich die 112 wählen und die Symptome schildern soll.

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