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Neu aufgetretenes Zittern ärztlich abklären lassen

Menschen, die neuerdings ein Zittern ihrer Hände bemerken, sollten dieses Symptom ärztlich untersuchen lassen. Zittern kann neben der Parkinson-Erkrankung auch verschiedene andere Ursachen haben. Häufig liegt den Beschwerden ein so genannten essentiellen Tremor zugrunde - eine verhältnismäßig harmlose Erkrankung.

„Beim essentiellen Tremor beginnt das Zittern vor allem der Hände, manchmal auch der Beine und der Stimme, meist ab dem 50. Lebensjahr, wenn es nicht schon im Jugendalter aufgetreten ist. Auch wenn dieser Tremor an sich nicht gefährlich ist, kann er für die Betroffenen eine Einschränkung der Lebensqualität bedeuten, wenn ihnen zum Beispiel bestimmte Tätigkeiten, bei denen Fingergeschick erforderlich ist, schwer fallen. Mit einer medikamentösen Behandlung kann das Zittern zwar nicht geheilt, aber meist deutlich verringert werden“, berichtet Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN), der seinen Sitz in Krefeld hat. „Problematisch ist zudem, dass Menschen mit einem essentiellen Tremor irrtümlich für ängstlich oder alkoholabhängig gehalten werden. Dies kann zur Folge haben, dass sich einige von ihnen aus Scham aus ihrem sozialen Leben zurückziehen. Ein offener Umgang mit der Erkrankung und ein aufgeklärtes Umfeld erleichtern den Betroffenen das Leben enorm“. «Tremor» ist der medizinische Ausdruck für Zittern. «Essenziell» nennen Mediziner das Symptom, weil seine genaue Ursache bisher noch nicht vollständig aufgeklärt werden konnte.

Ein Zittern kann sich auch im Rahmen einer Multiplen Sklerose, einer Epilepsie, nach der Einnahme bestimmter Medikamente oder bei Erkrankungen des peripheren Nervensystems, wie etwa bei der Polyneuropathie, entwickeln. Ebenso kann es bei einer Unterzuckerung nach einer sportlichen Anstrengung, infolge einer Diabetes-Erkrankung oder als Symptom einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten. „Zur Bestimmung der Ursache von Zittern ist unter anderem entscheidend, welche Frequenz die Zitterbewegung hat, d.h. wie oft sie pro Sekunde erfolgt. Ebenso spielt es eine Rolle, wann sie auftritt, zum Beispiel in Ruhe, in der Bewegung oder beim Halten“, ergänzt Dr. Beil. „Beim essentiellen Tremor kommt es typischerweise zu 6 bis 12 Zitterbewegungen pro Sekunde - besonders häufig beim Vorstrecken der Hände und dem Halten von Gegenständen. Das Zittern bei einer Parkinson-Erkrankung hat hingegen meist eine Frequenz von 4 bis 6 und tritt in Ruhe am stärksten auf. Zudem sind beim essentiellen Tremor meist beide Hände bzw. Beine betroffen, wohingegen der Tremor bei einer Parkinson-Erkrankung in der Regel einseitig beginnt.“ Eine genaue Schilderung der Umstände, unter denen das Zittern auftritt, oder sich bessert, hilft dem Arzt dabei, die Ursache für den Tremor festzustellen.

Ein Tremor ist eine Bewegungsstörung, bei dem das betroffene Körperteil eine Bewegung ausführt, die sich rhythmisch wiederholt. Allgemein herrscht das Missverständnis vor, dass Zittern in der Regel mit der Parkinson-Erkrankung verbunden ist. Wesentlich häufig ist jedoch der essentielle Tremor, von dem etwa 4,6 Prozent der über 65-Jährigen betroffen sind. Bei ca. 60 Prozent der Patienten mit essentiellem Tremor ergeben sich Hinweise für eine Vererbung der Erkrankung.

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