Menschen mit psychischen Erkrankungen, ältere Patienten, Patienten mit psychischen Vorerkrankungen und neurologische Patienten leiden angesichts der Corona-Pandemie verstärkt unter sozialer Isolation und Ängsten. Gerade in der jetzigen Situation sind sie auf Behandlungskontinuität und besondere Unterstützung angewiesen. Um diese trotz Corona-Pandemie zu garantieren, haben viele Kliniken und Praxen bereits alternative und innovative Behandlungsmethoden wie Telefon- und Videosprechstunden sowie Online-Interventionen in die Behandlung und Therapie aufgenommen. Die Erweiterung des Therapieangebotes setzt die Bereitschaft und Fähigkeit aller Beteiligten, Knowhow und im nicht unwesentlichen Umfang die Anpassung der Klinik- und Praxisstrukturen voraus. Ethische wie medizinische und datenschutzrechtliche Bedingungen müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Auch Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA) stehen unter einer besonderen Belastungsprobe. Schwer kranke Patienten sind nur begrenzt in der Lage, ihr Verhalten der Krisensituation anzupassen und kommen ohne ambulante Unterstützung oft nur schwer zurecht. Die 450 Ambulanzen in Deutschland mit im Durchschnitt rund 2,5 Millionen Patienten pro Jahr verzeichnen aktuell einen enormen Zuwachs an Patienten aus der stationären und teilstationären Versorgung.
Diese Situation und die Umsetzung aller derzeit notwendigen Maßnahmen bedeuten für Kliniken, Institutsambulanzen und Praxen eine hohe Belastung. Der Gesetzgeber und alle Verantwortlichen in der Selbstverwaltung sind aufgefordert, die erforderlichen Mittel zur Finanzierung und Personalvergütung bereitzustellen sowie rasche und unbürokratische Lösungen auch für telefonische und telemedizinische Leistungen anzubieten.
Es wird bereits viel getan, aber es ist nicht genug. Herausfordernde Zeiten verlangen ein entschiedenes Handeln zum Schutz der Patienten – jetzt.
Quelle und mehr Informationen: Pressemitteilung DGPPN