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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

DGPPN Kongress 2013: Prävention im Fokus

Ende November steht Berlin im Zeichen der psychischen Gesundheit. Auf dem jährlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde werden rund 10.000 Wissenschaftler, Ärzte und Therapeuten erwartet. Mit dem Leitthema „Von der Therapie zur Prävention“ rückt die Fachgesellschaft in diesem Jahr ein hochaktuelles Thema in den Vordergrund.

Psychische Erkrankungen neigen im hohen Maß zu Chronifizierung und wiederkehrenden Krankheitsepisoden. Sie gehören zu den Erkrankungen, welche die Betroffenen ganz besonders in ihrer Lebensgestaltung beinträchtigen. Mit 40 Millionen Arbeitsunfähigkeitstagen stehen sie nicht nur auf Platz zwei bei den Krankschreibungen, sie sind auch der häufigste Grund für Frühberentungen. Deshalb kommt der Früherkennung und -intervention eine immer größere Bedeutung zu. „In der Entwicklung von Präventionsstrategien sind entscheidende Fortschritte erreicht worden, die es nun umzusetzen gilt“, sagt DGPPN-Präsident Professor Wolfgang Maier. „Es wird zunehmend klar, dass eine effiziente Primär- und Sekundärprävention auf der Kenntnis spezifischer Krankheitsprozesse gründen muss. Die Alzheimer-Krankheit und Psychosen sind nur zwei aktuelle Beispiele.“ Der DGPPN Kongress setzt sich mit dem Themenkomplex Prävention daher auch auf verschiedenen Ebenen auseinander: Neben der Vorstellung internationaler Präventionskonzepte werden auch die neurobiologischen Grundlagen von Prävention beleuchtet.

Daneben greift der DGPPN Kongress auch aktuelle gesellschaftliche Diskussionen auf: Was bedeutet die spürbar gewachsene Sensibilität in Bezug auf Autonomie und Selbstbestimmtheit für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie? Welchen Einfluss haben die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, das neue Betreuungsrecht und die laufende Neuordnung der psychiatriebezogenen Landesgesetze? „Wir freuen uns, diese Fragen über den nationalen Kontext hinaus mit internationalen Experten zu diskutieren“ sagt Professor Maier. Fortgeführt wird auch die Debatte um das amerikanische Diagnosesystem DSM-5, das im Frühjahr in Deutschland für Gesprächsstoff sorgte: Der bekannte DSM-5-Kritiker Allen Frances triff auf Alan Schatzberg, der als früherer Präsident der amerikanischen Fachgesellschaft die Entwicklung von DSM-5 angestoßen hat.

Mit über 650 Einzelveranstaltungen und mehr als 1.600 Referenten bleibt der DGPPN Kongress Europas größte Fachtagung im Bereich der psychischen Erkrankungen. Zu den Programmschwerpunkten gehören auch versorgungspolitische Veranstaltungen, die sich insbesondere mit den Herausforderungen in der ambulanten Versorgung auseinandersetzen. Das Angebot der Akademie für Fort- und Weiterbildung der DGPPN umfasst mehr als 100 Workshops. Für die zukünftige Fachärztegeneration hat die DGPPN ein thematisch strukturiertes Nachwuchsprogramm erarbeitet. Medizinstudierenden stehen 500 Kongressstipendien zur Verfügung, junge Forscher können ihre Arbeiten als Poster präsentieren oder aber kurze wissenschaftliche Vorträge halten.

Mit einer Reihe von speziell konzipierten Veranstaltungen wendet sich die DGPPN auch an das breite Publikum. „Ganz aktuell ist das Thema der Veranstaltungen für die Schüler, Eltern und Lehrer. Wir werden mit ihnen diskutieren, ab welchem Punkt die Nutzung von Internet, sozialen Medien und Computerspielen nicht mehr gesund ist“, erläutert Professor Maier. Eine weitere öffentliche Veranstaltung geht der Frage nach, wie man sich am besten vor psychischen Erkrankungen schützen kann. Der DGPPN Kongress findet vom 27. bis 30. November 2013 in Berlin statt.

Quelle: Pressemitteilung DGPPN