Im kommenden November findet in Berlin erneut Europas größte Fachtagung auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit statt. Im Mittelpunkt stehen brandaktuelle Themen aus Psychiatrie und Psychotherapie. Wie keine andere medizinische Disziplin muss das Fach Psychiatrie und Psychotherapie laufend auf gesellschaftliche, soziale und politische Entwicklungen reagieren. Die sich verändernden Lebensumstände schaffen nicht nur neue Risikofaktoren und wirken sich auch auf die Verlaufsformen psychischer Erkrankungen aus. Sie haben auch einen direkten Einfluss auf die Wahrnehmung und Akzeptanz psychisch erkrankter Menschen in der Bevölkerung. Gleichzeitig eröffnen die Fortschritte in der biologischen Grundlagenforschung neue präventive, diagnostische und therapeutische Ansätze zur Behandlung der verschiedenen Krankheitsbilder.
Der DGPPN Kongress 2016 greift diese vielschichtigen Wechselwirkungen auf und setzt zu einer umfassenden Standortbestimmung an. Wo steht das Fach Psychiatrie und Psychotherapie heute? Welche diagnostischen und therapeutischen Verfahren sind State of the Art? Wie wirken sich die neuen gesundheitspolitischen Gesetze der laufenden Legislaturperiode auf die Versorgungssituation aus? Und welche Impulse sind aus der medizinischen Versorgung zu erwarten? Nationale und internationale Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft werden sich intensiv mit diesen komplexen Themen auseinandersetzen.
Wachsender Hilfebedarf und aktuelle Versorgungslage im Fokus
„Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der aktuellen Versorgungslage. Angesichts des wachsenden Hilfebedarfs drängen sich Fragen nach der gerechten Verteilung der Ressourcen im Gesundheitswesen auf. Ganz aktuell ist auch die Diskussion über geeignete psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungsangebote im Hinblick auf die wachsende Zahl an Asylsuchenden in Deutschland. Dies alles gibt Anlass dafür, sich fachübergreifend über innovative Versorgungsmodelle auszutauschen. Unter welchen Voraussetzungen Online-Therapien dabei eine Rolle spielen könnten, wird einen weiteren Schwerpunkt der Diskussionen bilden“, sagt DGPPN-Präsidentin Dr. Iris Hauth.
Die mehr als 1600 Referenten des DGPPN Kongresses 2016 greifen alle relevanten psychischen Störungen auf und beschäftigen sich mit den aktuellen Entwicklungen in Diagnostik, Therapie und Versorgung. Hochkarätige internationale Keynote Speaker haben sich angekündigt. Auch in diesem Jahr wartet das Programm mit spezifischen Angeboten für Hausärzte, psychiatrische Pflegekräfte und andere Gesundheitsfachberufe auf. Für die zukünftige Fachärztegeneration hat die DGPPN ein thematisch strukturiertes Nachwuchsprogramm erarbeitet. Medizinstudierenden stehen 500 Kongressstipendien zur Verfügung.
Spezielle Veranstaltungen für die interessierte Allgemeinbevölkerung
Der DGPPN Kongress spricht aber nicht nur das Fachpublikum an, sondern wendet sich mit einer Reihe speziell konzipierter Veranstaltungen auch an die breite Öffentlichkeit. Die beiden Infotage für Schüler, Eltern und Lehrer drehen sich um den richtigen Umgang mit Schulstress und die Gefahren von Internetsucht. Eine weitere öffentliche Veranstaltung widmet sich dem Thema Alkohol- und Tabakkonsum.
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Quelle: Pressemitteilung DGPPN