Neurologen und Psychiater im Netz

Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Gesunder Lebensstil schützt vor Demenz

© contrastwerkstatt_L_Fotolia.com

© contrastwerkstatt_L_Fotolia.com

Ein guter Lebensstil kann dazu beitragen, eine kognitive Reserve aufrechtzuerhalten, die später die Wahrscheinlichkeit einer Demenz-Erkrankung verringert.

Wer langfristig kognitiv fit bleiben will, sollte einen gesunden Lebensstil an den Tag legen, wie eine Studie aus Australien und den USA zeigt (siehe JAMA Network Open 2023, Band 6/7, Seite:e2323690). Grundlage dafür ist die Untersuchung von Personen bis zu einem Alter von 90 Jahren, die post mortem durchgeführt wurde. Danach stehen die meisten Demenz-Erkrankungen mit einem ungesunden Lebenswandel in Zusammenhang. In nur zwölf Prozent der Fälle waren Verklumpungen, sogenannte Amyloid-Plaques, die lange Zeit als eine Ursache von Alzheimer angesehen wurden, die Ursache.

Laut den Experten steht die Gesundheit des Gehirns in einer engen Verbindung mit der Gesundheit des Herzens. Mini-Schlaganfälle beschleunigen zudem häufig eine Nicht-Alzheimer-Demenz. Die aktuelle Studie liefert neue Belege dafür, dass ein gesunder Lebensstil dazu beitragen kann, eine kognitive Reserve aufrechtzuerhalten, die später die Wahrscheinlichkeit einer Demenz-Erkrankung verringert.

Die Studie umfasst die Autopsien der Gehirne von Personen, die zum Zeitpunkt ihres Todes im Schnitt 90,9 Jahre alt waren. Ihre Lebensgewohnheiten standen deutlicher mit der Wahrscheinlichkeit einer Demenz in Zusammenhang als die Amyloid-Plaques oder ein abnormer Blutfluss im Gehirn. Lange Zeit wurde das Vorhandensein von Beta-Amyloid-Plaques, Tau-Fibrillen und andere mit einer Demenz in Verbindung stehende Krankheitsbilder des Gehirns post mortem mit Demenz-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Das war vor allem bei Alzheimer der Fall. Mittlerweile zeigt sich aber, dass diese Merkmale häufig auch bei Personen auftreten, die nicht an einer Demenz leiden.

Bei den beteiligten Personen handelte es sich um Teilnehmer des Memory and Aging Project der RUSH-University in Chicago. Die Teilnehmer wurden unter anderem gefragt, ob sie rauchten, mindestens 150 Minuten pro Woche körperlich aktiv waren und ihren Alkoholkonsum einschränkten. Die gesündesten 40 Prozent der Teilnehmer wurden als risikoarm oder gesund eingestuft. Das entsprach bei den Diäten MIND (einer Variante der klassischen Mittelmeer-Diät) einem Wert von 7,5 oder darüber sowie im späteren Lebensabschnitt bei der kognitiven Gesundheit einem Wert über 3,2.

Laut Schätzungen der US-amerikanischen Wissenschaftler sind nur zwölf Prozent der mit der Kognition in Verbindung stehenden Messwerte durch Amyloid-Plaques beeinflusst worden.

Quelle: pressetext.com vom 14.2.24