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Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Grundlagen psychischer Erkrankungen aufdecken: Neuer Forschungsverbund gegründet

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung des Graduiertenkollegs „Neurobiologie emotionaler Dysfunktionen“ an der Universität Regensburg bewilligt. Der neue Forschungsverbund wird ab 2017 über einen Zeitraum von 4,5 Jahren mit etwa 3,2 Mio. Euro gefördert. Ziel ist die Erforschung der Ursachen von Angst- und Depressionserkrankungen, aber auch von exzessiver Aggression. Beteiligt sind Forscherinnen und Forscher aus den Bereichen Neurobiologie, Psychologie, Psychiatrie und Neurologie – darüber hinaus Kooperationspartner aus dem In- und Ausland. Sprecherin des Regensburger Verbundes ist Prof. Dr. Inga Neumann (Lehrstuhl für Tierphysiologie und Neurobiologie).

„Die Einrichtung des neuen Graduiertenkollegs ist ein herausragender Erfolg und stärkt die Forschung an der Universität Regensburg in einem innovativen Themenfeld“, erklärt Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg. Über den Forschungsverbund können die Grundlagen für vielversprechende Therapieansätze entwickelt werden. Der Verbund erweitert zudem die Optionen für eine zielgerichtete und zukunftsfähige Nachwuchsförderung auf dem Regensburger Campus. Die DFG-Mittel sowie die strukturelle und inhaltliche Vernetzung der diesbezüglichen Forschungsaktivitäten in drei Fakultäten ermöglichen die Förderung von bis zu 26 Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden auf dem Gebiet der Neurowissenschaften.

Veränderungen im Gehirn besser verstehen

Psychische Leiden wie Angsterkrankungen oder Depressionen sind eine große Belastung für die betroffenen Patientinnen oder Patienten und deren Angehörige. Zugleich stellen sie eine volkswirtschaftliche Belastung dar, denn psychische Erkrankungen sind extrem langwierig und damit auch mit langen beruflichen Ausfallzeiten verbunden. Mitunter müssen Betroffene jahrelang mit Psychopharmaka behandelt werden; eine komplette Heilung ist einzelnen Fällen gar nicht möglich. Trotz jahrzehntelanger Bemühungen sind die zugrundeliegenden Veränderungen des Gehirns bei diesen Erkrankungen nach wie vor wenig bekannt, und folglich fehlen meist auch spezielle, individuell zugeschnittene Behandlungsstrategien.

Im Rahmen des neuen Regensburger Graduiertenkollegs sollen vor diesem Hintergrund exzellente Nachwuchsforscherinnen und -forscher finanziert werden, um die Veränderungen bei Angst- und Depressionserkrankungen, sozialer Angst oder exzessiver Aggression mit einem interdisziplinären Ansatz zu untersuchen. „Nur die Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten aus verschiedenen neurowissenschaftlichen Disziplinen ermöglicht es, Veränderungen vom Molekül bis hin zum Verhalten zu erfassen“, erklärt Prof. Neumann. Die Regensburger Neurobiologin kann dabei auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen. Unter anderem koordinierte sie schon den vor 10 Jahren eingerichteten und vom Elitenetzwerk Bayern geförderten Elitestudiengang „Experimental and Clinical Neurosciences“.

Quelle: Universität Regensburg