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Körpergewicht beeinflusst sowohl körperliche als auch psychische Lebensqualität

Das Körpergewicht hat großen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Während eine Gewichtszunahme meist mit einem verschlechterten körperlichen Gesundheitszustand einhergeht, verbessert sich das psychische Befinden jedoch häufig, insbesondere bei Frauen.

Das Körpergewicht hat großen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Während eine Gewichtszunahme meist mit einem verschlechterten körperlichen Gesundheitszustand einhergeht, verbessert sich das psychische Befinden jedoch häufig, insbesondere bei Frauen. Dies berichten Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München im ‚International Journal of Public Health‘. Diese Ergebnisse liefern wertvolle Informationen für präventive Strategien im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas.

Die Wissenschaftler vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) und vom Institut für Epidemiologie II (EPI II) fanden heraus, dass sich der körperliche Gesundheitszustand durch eine deutliche Gewichtszunahme verschlechtert. Insbesondere bei weiblichen Studienteilnehmern zeigte sich dahingegen mit zunehmendem Gewicht ein verbessertes psychisches Befinden – auch bei bereits zu Studienbeginn übergewichtigen Personen. Dazu wertete das Team um Professor Dr. Rolf Holle und Michael Laxy Daten der bevölkerungsbasierten KORA-Längsschnittstudie zum Zusammenhang von Körpergewicht und gesundheitsbezogener Lebensqualität aus. Über einen Zeitraum von sieben Jahren wurde bei über 3000 Personen das Gewicht gemessen, der Body-Mass-Index (BMI, Maß für die Relation von Körpergewicht zu Körpergröße) berechnet und die gesundheitsbezogene Lebensqualität anhand eines standardisierten Fragebogens erfasst.

„Die Ergebnisse zeigen, dass der Einfluss des Körpergewichts auf den körperlichen und psychischen Gesundheitszustand äußerst komplex ist“, erklärt Holle, „das Verständnis dieser Zusammenhänge ist entscheidend, um wirksame und kosteneffektive Präventionsstrategien gegen Übergewicht zu entwickeln. Die Herausforderung solcher vorbeugender Maßnahmen besteht darin, zum einen Übergewicht und seine schädlichen gesundheitlichen Folgen, wie Diabetes, zu verhindern, zum anderen müssen die Programme so gestaltet sein, dass sie einer Verschlechterung des psychischen Befindens entgegen wirken. Auch geschlechtsspezifische Ansätze müssen in Betracht gezogen werden“, so der Leiter der Arbeitsgruppe Ökonomische Evaluation am IGM.

Von Übergewicht und Adipositas sind in Deutschland etwa sechzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung betroffen. Ziel des Helmholtz Zentrums München ist es, neue Ansätze für Diagnose, Therapie und Prävention der großen Volkskrankheiten zu entwickeln.

Original-Publikation:Laxy, M. et al. (2013), The longitudinal association between weight-change and health-related quality of life: The KORA S4/F4 cohort study, International Journal of Public Health, doi: 10.1007/s00038-013-0506-xLink zur Fachpublikation: link.springer.com/article/10.1007/s00038-013-0506-x

Quelle: Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt