Hoffnung erweist sich gerade bei älteren Menschen als eine wertvolle Ressource und Kraftquelle. In vorhergehenden Studien wurde ein positiver Zusammenhang zwischen der persönlichen Hoffnung und der empfundenen Lebensqualität nachgewiesen. Doch inwieweit lässt sich dieser Zusammenhang beeinflussen? Dieser Frage ist ein Forschungsteam an der Universität Trier unter Leitung von Professorin Dr. Margit Haas nachgegangen. Ziel ihrer Studie „HoPe – Konzept der Hoffnung in der Pflege alter Menschen“ war es, die Ausprägung der Hoffnung bei alten Menschen zu untersuchen und Pflegekräfte zu befähigen, Hoffnungskonstrukte positiv zu beeinflussen.
In der Studie wurden 307 pflegebedürftige Menschen ab 65 Jahren in der Region Trier sowohl in der eigenen häuslichen Umgebung als auch in Einrichtungen der Langzeitpflege zu ihrem Hoffnungskonzept befragt. Die Trierer Forscher stellten grundlegend fest, dass Hoffnung unabhängig vom Alter und vom gesundheitlichen Status beziehungsweise Versorgungsbedarf ist und auch noch am Lebensende präsent bleibt. Elementare Quellen für Hoffnung sind für ältere Menschen positive Beziehungen zu Familienangehörigen und zu anderen Menschen, Spiritualität sowie positive und aufbauende Erinnerungen.
Die Bedeutung der positiven Beziehungen zu Menschen im nahen Umfeld eröffnet Pflegenden die Möglichkeit, den individuellen Hoffnungsprozess zu unterstützen. Hoffnung muss dabei aus der Sicht der betroffenen Menschen erfasst und eingeschätzt werden. Dazu sind Pflegende durch ihre oft enge und vertrauensvolle Beziehung zu alten Menschen und deren Angehörigen in der Lage.
Aufbauend auf der Erkenntnis, dass Hoffnung eine wertvolle Ressource in schwierigen Zeiten ist, die durch positive Beziehungen und Erinnerungen gefördert werden kann, entstand das studentische Projekt „Hoffnungsspaziergang“. Dabei begleiten Studierende des Dualen Studiengangs „Pflegewissenschaft Klinische Pflege“ ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen entlang einer von den Studierenden erstellten Fotogalerie. Die von ihnen ausgewählten hoffnungsfroh stimmenden Bilder – von Urlaubsmotiven bis zum Ultraschallbild eines Embryos – erwecken bei den älteren Menschen Erinnerungen und regen zum Dialog an.
In einem Anschlussprojekt von Professorin Dr. Margit Haas sollen für Pflegende und Angehörige Schulungskonzepte für die Versorgung alter Menschen entwickelt und umgesetzt werden. Ein Netzwerk aus Betroffenen, Akteuren im Gesundheitswesen und ehrenamtlich Tätigen will dafür die notwendige Basis schaffen.
Quelle: Universität Trier auf idw