Am 10. Oktober, dem Welttag der Seelischen Gesundheit der World Federation for Mental Health (WFMH), eröffnet das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit die 13. Berliner und die bundesweite Woche der seelischen Gesundheit. Mit einer Pressekonferenz und einer zentralen Auftaktveranstaltung wird die Woche am Potsdamer Platz eingeläutet. Das Motto der Berliner Aktionswoche vom 10.ꟷ20. Oktober 2019 lautet diesmal „Gemeinsam statt einsam – seelisch gesund zusammenleben“. Anbieter von Therapie- und Präventionsprogrammen und zahlreiche soziale Einrichtungen stellen ihre Angebote und das Veranstaltungsprogramm der Woche auf einem großen Markt am Potsdamer Platz vor.
Als Schirmherr der bundesweiten Aktionswochen der seelischen Gesundheit unterstützt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Einsatz des Aktionsbündnisses für einen vorurteilsfreien Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft. „Damit für die Betroffenen Selbstbestimmung und Teilhabe möglich werden, aber auch damit Prävention gelingt und die verschiedenen Hilfsangebote auch in Anspruch genommen werden, müssen wir konsequent und beharrlich für ein vorurteilsfreies gesellschaftliches Klima im Umgang mit psychischen Erkrankungen arbeiten“, betont der Minister in seinem Grußwort. Bundesweit beteiligen sich über 60 Städte und Regionen mit über 800 Veranstaltungen an den Aktionswochen.
In Berlin steht die 13. Woche der Seelischen Gesundheit unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kalayci. Zum Thema Einsamkeit sagt sie: „Wissen wir wirklich, wann wir unsere Nachbarn oder die ältere Dame im Haus gegenüber zuletzt gesehen haben? Wir brauchen Räume, wo neue Beziehungen im eigenen Lebensumfeld entstehen können, wenn aus unterschiedlichen Gründen keine Familie oder auch kein Freundeskreis vorhanden ist.“
Welche Lösungsansätze es gibt, um der wachsenden sozialen Isolation in der Großstadt zu begegnen, diskutiert am Abend eine Expertenrunde bei der öffentlichen Auftaktveranstaltung, die ebenfalls auf dem Potsdamer Platz stattfindet. Mit dabei sind: Dr. Mazda Adli, Psychiater und Ärztlicher Leiter der Fliedner Klinik Berlin, Michael Vollmann, Mitbegründer der Nachbarschaftsplattform nebenan.de und Kathrin Weßling, Autorin, Journalistin und Social-Media-Expertin. Moderiert wird der Abend von Dr. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee und Mitinitiatorin der Berliner Aktionswoche. Sie warnt vor allem vor den negativen gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit. „Die Betroffenen – vor allem Frauen, Alleinstehende und jüngere Menschen – weisen ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen und Suizidgedanken auf. Auch rauchen sie häufiger, suchen vermehrt Ärzte auf und befinden sich häufiger in stationärer Behandlung“, so Dr. Hauth.
Deutschlandweit wird am 10. Oktober 2019 auch die Aktion Grüne Schleife für die seelische Gesundheit, eine signalstarke, bundesweite Kampagne für mehr Akzeptanz für psychische Erkrankungen, gestartet. Ziel ist es, nach internationalem Vorbild die Auseinandersetzung mit seelischer Gesundheit in unserer Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Mehr Informationen: hier.
Das Bündnis „Mehr Personal und Zeit für psychische Gesundheit“ ruft außerdem an diesem Tag um 12:00 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Bundesministerium für Gesundheit auf. Hintergrund ist die die aktuelle G-BA-Richtlinie zur Personalbemessung in der Psychiatrie. Mit dieser Protestaktion und der bereits beim Bundestag eingereichten Petition wird der Gesetzgeber aufgefordert, für verbindliche Personal-Soll-Vorgaben zu sorgen, um eine menschenrechtskonforme, leitliniengerechte psychiatrische Versorgung zu gewährleisten. Mehr Informationen: hier.
Weitere Informationen:
Bundesweite Aktionswoche: www.aktionswoche.seelischegesundheit.net/bundesweit
13. Berliner Aktionswoche: www.aktionswoche.seelischegesundheit.net/berlin
Kampagne Grüne Schleife: www.grueneschleife.com
Quelle: Pressemitteilung DGPPN