Eine gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, das Gefühl morgens nicht ausgeschlafen zu sein sowie Tagesmüdigkeit gelten in den Herbst-/Wintermonaten als typische Symptome für eine „saisonal abhängige Depression “ (SAD). „Ursache für dieses Phänomen ist die verminderte Lichtintensität im Winter gemeinsam mit der verkürzten Sonneneinstrahlung und den abfallenden Temperaturen“, berichtet Dr. med. Hans Kurt, Vorstandsmitglied der Schweizer Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP), die ihren Sitz in Bern hat. „Der wiederkehrende Rhythmus der Beschwerden in der dunklen Jahreszeit, verbunden mit depressiver Verstimmung ist charakteristisch für die SAD. In den meisten Fällen hat dieses Syndrom jedoch keinen Krankheitswert.“ Vorbeugen lässt sich eine SAD durch eine ausreichende Aufnahme von UV-Licht. Bereits ein einstündiger Aufenthalt oder Spaziergang im Tageslicht kann dem Phänomen spürbar entgegenwirken - selbst wenn der Himmel bedeckt ist. Ergänzend können in Räumen spezielle Tageslichtlampen eingesetzt werden, die in ihrer spektralen Zusammensetzung natürlichem Sonnenlicht zumindest zum Teil entsprechen.Bei mehr als 10% der Bevölkerung erreichen die Beschwerden jedoch ein Ausmaß, das zu einer deutlichen Einschränkung der emotionalen Befindlichkeit und der Leistungsfähigkeit führt. „Bei einem hohen Leidensdruck sollte ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie konsultiert werden. Es ist dann von besonderer Wichtigkeit, abzuklären, ob es sich um eine echte Depression handelt“, ergänzt Dr. Kurt, der in Solothurn als Psychiater und Psychotherapeut tätig ist. „Während für die saisonale Depression Heißhunger, Gewichtszunahme und ein verstärktes Schlafbedürfnis die typischen Symptome sind, leiden Menschen mit echten Depressionen meist unter Appetitlosigkeit und haben Schlafstörungen.“ Die endgültige Diagnose sollte unbedingt einem Facharzt überlassen werden.Bei saisonalen, leichteren Depressionen können antidepressiv wirksame Johanniskraut-Präparate hilfreich sein. Für eine effektive Wirkung ist die richtige Dosierung des Medikamentes unerlässlich, daher sollte dieses Arzneimittel unter ärztlicher Anleitung eingenommen werden. „Bei mittleren oder schweren Depressionen stehen weitere Antidepressiva und psychotherapeutische Verfahren zur Behandlung zur Verfügung“, ergänzt der Experte. Ebenso eingesetzt werden Lichttherapien mit speziellen hellen Leuchten, die entsprechende Beratung erfolgt auch über den Facharzt.Mehr Informationen unter www.psychiater-im-netz.org und www.lichtherapie.deDie Pressemeldung der SGPP ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung freigegeben.Bitte weisen Sie bei Verwendung im Printbereich auf das Informationsportal der SGPP, www.psychiater-im-netz.org, hin. Bei Online-Veröffentlichung erbitten wir eine Verlinkung auf die Website.