Burnout-Syndrom: Anzeichen und Burnout-Erleben

Es gibt mit Burnout assoziierte Beschwerden, die gehäuft auftreten und sich meist auf drei Bereiche - emotionale Erschöpfung, Zynismus/Distanzierung/Depersonalisation (im Sinne einer erhöhten emotionalen Distanz zu Klienten) und verringerte Arbeitsleistung - beziehen, allerdings besteht keine Einheitlichkeit im Beschwerdebild.
Zu den möglichen Anzeichen gehören:
- Erschöpfung, Energiemangel, Schlafstörungen...
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Insuffizienzgefühle, Entscheidungsunfähigkeit....
- verringerte Initiative und Phantasie, Gleichgültigkeit, Langeweile, Desillusionierung, Neigung zum Weinen, Schwächegefühl, Ruhelosigkeit, Verzweiflung....
- Vorwürfe gegen andere, Verlust an Empathie, Zynismus, Verlust von Idealismus, Bitterkeit.... „Dehumanisierung“, größere Distanz zu Klienten, Betonung von Fachjargon,
- Partnerschafts- und/oder Familienprobleme
- Gefühl mangelnder Anerkennung
- Körperliche Beschwerden wie: Engegefühl in der Brust, Atembeschwerden, Rückenschmerzen, Übelkeit, vermehrtes Rauchen
Burnout-Erleben
In interindividuell unterschiedlicher Ausprägung kann Burnout-Erleben mit schwerer Erschöpfung und/oder mit den verschiedenen genannten psychischen und körperlichen Symptomen einhergehen. Bereits Herbert Freundenberger betonte, dass Burnout bei jedem Betroffenen anders sein könne, was es de facto unmöglich macht, das Phänomen ausgehend von Symptomen konkret zu definieren. Auch deshalb ist Burnout bis heute keine anerkannte medizinische Diagnose bzw. „Krankheit“, sondern ein Begriff, der offenbar prägnant die Situation und das Befinden vieler Menschen spiegelt, die sich im Kontext nicht zu bewältigender und/oder als kränkend erlebter vornehmlich beruflicher Belastungen psychisch bzw. psychosomatisch unter Druck erleben. Konsequenterweise führt die Weltgesundheitsorganisation Burnout als (nicht definierte) Zusatz-Kodierung, nicht aber als umschriebene Diagnose auf.