Was ist Burnout?
Der Psychotherapeut Herbert Freudenberger, selber mehr als 16 Stunden/Tag für seine Patienten und Klienten engagiert, hatte psychische und psychosomatische Beschwerden entwickelt und war zuletzt regelrecht zusammengebrochen. Er ging 1974 davon aus, dass vor allem Menschen aus helfenden Berufen, die sich anfänglich für ihren Beruf engagierten, im Laufe der Zeit Gefühle von Resignation, Leere, Erschöpfung sowie psychische und psychosomatische Beschwerden entwickeln, was er Burn-out nannte. Die Psychologin Corinna Maslach entwickelte 1976 einen Burn-out-Fragebogen, der in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen verwendet wurde. Als zentrale Symptome gelten demnach:
- anhaltende Müdigkeit und emotionale Erschöpfung
- eine negative, distanzierte bis zynische Einstellung gegenüber den Klienten/Schülern (Depersonalisation)
- eine reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit.
Trotz zahlloser wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Publikationen zum Thema, gibt es wie einleitend erwähnt bis heute keine verbindliche Definition von Burnout. Aus der Perspektive, sich als betroffen erlebender Personen heraus, unterscheiden sich Depression bzw. andere psychische Erkrankungen (z.B. Angststörungen) und Burnout durch die dafür vermutete Ursache: Burnout wird üblicherweise unmittelbar als Folge beruflicher und/oder privater Überlastung erlebt während Depression diesbezüglich als unspezifisch bzw. als von Veranlagung und Schicksal determiniertes Problem gilt. Darüber hinaus gilt Burnout als Phänomen eigener Art und somit nicht als eine -potentiell als stigmatisierend erlebte - psychische Erkrankung. Von außen betrachtet erfüllen viele (aber keineswegs alle!) sich als ausgebrannt erlebende Menschen die Diagnosekriterien einer Depression. In den letzten Jahren wurde der Begriff über die Sozialberufe hinaus bekannt. Heute erleben sich letztlich Angehörige aller Berufsgruppen - und darüber hinaus alle sich in welchem Kontext auch immer als überlastet erlebende Menschen – als ausgebrannt bzw. „burnout“.