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Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen

Herausgegeben von den Berufsverbänden für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.

Zwangserkrankungen - Informationen für Angehörige

Angehörige von Patienten mit Zwangserkrankungen sind meist stark belastet. Oft sind sie beispielsweise in die Rituale integriert, etwa indem der Patient seine Verantwortung für eventuell mögliche Katastrophen abgibt. So müssen sie etwa überprüfen, dass die Haustüre tatsächlich abgeschlossen wurde, oder dürfen im Haushalt bestimmte Gegenstände nicht berühren oder sie müssen diese nach Berührung säubern.

Grundsätzlich sollten Angehörige sich klar machen, dass der Patient seine Zwänge nicht aus eigener Kraft überwinden kann. Appelle wie „stell’ dich nicht so an“ bringen deshalb gar nichts, lösen beim Patienten nur zusätzliche negative Gefühle aus. Sie sollten stattdessen klar machen, dass professionelle Hilfe nötig ist. Auf keinen Fall sollten Angehörige ihren Alltag von den Zwängen bestimmen lassen und das eigene Leben aufgeben. Stattdessen ist es hilfreich, sich selbst Unterstützung zu holen - etwa in einer Gruppe für Angehörige oder mittels Selbsthilfeliteratur. Auch Fachgesellschaften bieten Angehörigen und Betroffenen Rat und Hilfe: Die Deutsche Gesellschaft für Zwangserkrankungen DGZ (www.zwaenge.de) und die Schweizerische Gesellschaft für Zwangsstörungen (www.zwaenge.ch). Ab und zu ärgerlich zu werden ist normal. Wenn negative Gefühle allerdings Überhand nehmen, ist es vielleicht sogar angebracht, als Angehöriger selbst therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Fachliche Unterstützung: PD Dr. med. Michael Rufer, Zürich (SGPP) und Prof. Dr. Voderholzer, Prien am Chiemsee (DGPPN)