Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen
Herausgegeben von Berufsverbänden und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz.
(Die hier benannten gefühlshaften Worte beschreiben sicher nur einen Teil Ihrer Empfindungen und sind deshalb als beispielhaft gedacht.)
Der Arbeitsbogen informiert Über die Bedeutung eines therapeutischen
Tagebuches und gibt Basisinformationen, wie ein solches "Instrument zur
Selbstreflexion" angelegt und geführt werden kann. Dabei wird deutlich,
dass sich mit dem Schreiben Lind Gestalten eines therapeutischen
Tagebuchs kreative Prozesse entfalten, die die Selbstveränderung
voranbringen und zu einer größeren persönlichen Freiheit führen.
Ideen für mein therapeutisches Tagebuch - mein Selbstveränderungsjournal
Bitte legen Sich sich ein ,,Therapiebuch" ZU, ein dickes Heft, ein Ringbuch, eine Kladde, einen Ordner, ein Journal oder eine Datei auf der Festplatte. Hier können Sie alles eintragen, was Ihnen in der nächsten Zeit zum Thema Sprechen und Kommunikation über den Weg läuft, was mit Ihren Veränderungsbemühungen Zu tun hat, mit der Eigenarbeit bzw. der Therapie. Da gibt es vieles, was einem durch den Kopf geht oder über die Leber läuft, was im Geiste auftaucht, in Träumen erscheint, in Nebeln zu versinken droht, in Visionen aufbricht oder im Tagesgeschäft beobachtet wird. Ein therapeutisches Tagebuch ist . ein Schatzhaus, ein Lager, eine Sammlung, ein Fotoalbum mit Schnappschüssen, ein Laboratorium für Experimente, ein Schrank, eine Pinnwand, eine psychoanalytische Couch, ein Tonband, ein unabgeschickter Brief, ein Brief an sich selbst, ein Stück Autobiographie, ein Reiseführer und ein Buch über die eigenen Krisen' (Rehork 1994, S. 19).
Im therapeutischen Tagebuch ist das ICH groß geschrieben, die eigenen Beobachtungen und Eindrücke können sich hier niederschlagen, ebenso wie Erinnerungen Lind beunruhigende Ereignisse, Ideen für Problemlösungen, unbeantwortete Fragen, vage Vermutungen und knallharte Fakten, der Tagesplan für heute, die Wochenpläne für den Monat oder Strichlisten zu erledigten Aufgaben. Auch ein Bild, eine Zeichnung, ein Witz und ein Foto, Cartoons und Zeitungsausschnitte passen hier hinein. Aber auch das DU hat hier Raum: Beobachtungen über Mitmenschen, Dialoge mit Fremden, Begebenheiten heim Watten, Aussprüche von anderen, Befragungen und Interviews. Manchmal weiß man noch gar nicht, wie die einzelnen Eintragungen 7U verwerten sind. Aber darauf kommt es nicht an. Es ist wichtig, dass Sie all die Eintragungen erst einmal "im Kasten" haben. Sie werden später dann aus dem Vollen schöpfen können, werden die gesammelten geistigen Erfahrungen stolz unter Ihr Kopfkissen legen oder das therapeutische Tagebuch ab und zu durchblättern können, werden hier und da Neues anfügen, sich in einzelnen Punkten vertiefen, sich freuen an dem, was entstanden 51, es auswerten und Anregungen für Ihre aktuellen Veränderungsvorhaben daraus ziehen.
Zu einem Tagebuch, das bedeutsam werden soll, gehört ein schöner Umschlag, ein symbolträchtiges Bild, eine Zeichnung aus "Tausend und einer Nacht", ein Foto zum Träumen, ein Motto zum Strahlen. Verzieren Sie Ihr therapeutisches Journal liebevoll! Lind noch etwas ist wichtig: ein schöner Stift zum Eintragen. Gönnen Sie sich einen ,Luxusliner, einen Schwebekuli, einen Tintenroller, der wie von selbst über die Seiten gleitet. Es muss eine Wohltat sein, ihn in der Hand ruhen und zwischen den Fingern spüren Zu können, ein verzückter Blicklang, eine wahre Augenweide Buch und Stift gehören zusammen. Der spezielle Stift erinnert Sie ans Buch, das Buch erinnert Sie ans Schreiben. Das Schreiben beflügelt Ihren Geist, der Geist geht auf die Suche, die Gedanken kommen in Bewegung, Ahnungen steigen auf, Worte beginnen Zu fließen, kreisen um hie Veränderungswünsche, setzen zur Landung an, kommen zu Lösungen, Ideen werden ausgebrütet.
Ein therapeutisches Tagebuch kann linierte oder karierte Blätter haben, farbige oder gemusterte Es gibt nichts Falsches auf den Linien oder in den Zeilen, alles ist erlaubt, alles darf festgehalten werden, nichts muss "schön" werden, ordentlich geschrieben sein, Krikel und Krakel sind erwünscht, Tintenkleckse beleben das Outfit, Eselsohren verschaffen Gemütlichkeit. Ein Therapiebuch ist ein Gebrauchsgegenstand, kann als Tablett dienen, als Sitzpolster auf den Steinstufen, zum Glätten der Herbstblätter, als Schutzschild gegen Unverschämtheiten. Sie tragen alles schwarz auf weiß nach Hause, was bisher nurzwischen den Zeilen spürbar war. Ein Gesundbrunnen der gesund macht, ein Klärungshelfer, der Klarheit bringt...
Aufgaben:
Sie könnten sich auch anschauen, wie andere Menschen ihre Tagebücher geführt haben, Dichter und Maler, Abenteurer und Weltumsegler, und herausbekommen, wer in Ihrem Bekanntenkreis ein Tagebuch führt. Vielleicht gibt es auch andere Betroffene, die Sie kennen, mit denen Sie sich darüber austauschen können. Tausend Tagebücher. Mein Tagebuch.
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