Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen
Herausgegeben von Berufsverbänden und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz.
Der Arbeitsbogen enthalt Grundinformationen, (lie zur Erstellung von
Wochenplänen hilfreich sind. Darüber hinaus wird auf Wochenpläne
verwiesen, die im Buch vorhanden sind, und es wird ein weiteres Beispiel
eines Wochenplanes vorgestellt. Mit einer abschließenden
Aufgabenstellung wird der Leser ermuntert, einen Wochenplan für den
aktuellen Bedarf ZU erstellen.
Lernziele am Stück eine Woche dran bleiben!
Wenn Sie Wochenpläne für Ihr Selbstveränderungsprojekt erarbeiten möchten, können Sie die folgenden Hinweise berücksichtigen:
Erfahrungen
mit schriftlichen Aufzeichnungen berücksichtigen: Blättern Sie bitte
Ihre schriftlichen Aufzeichnungen durch! Wie sind Sie bisher mit
Vorsätzen zurechtgekommen, die Sie schriftlich formuliert haben? Haben
Sie sich oft zu viel vorgenommen, sollten Sie realistischer bei der
Festlegung der Lernzielen sein? Oder waren es eher die
Trainingssituationen, die vom Schwierigkeitsgrad her zu wenig abgestuft
waren? Andererseits wird es sicherlich bereits geeignete Lernziele und
Trainingssituationen aus den Tagesplänen geben, die sich als sinnvoll
erwiesen haben und die Sie in Ihren Wochenplan übernehmen können.
Vielleicht lassen sich auch Ideen für Aufgabenstellungen
berücksichtigen, die sich aus Ihren therapeutischen
Tagebuchaufzeichnungen ergeben haben.
Kontinuität schaffen: Da die
Tagesabläufe in einer Woche zum Teil größere Unterschiede aufweisen,
müssten Sie darauf achten, dass der Wochenplan vorrangig
Trainingssituationen umfasst, die in Ihrem Leben auch täglich vorkommen.
Nur so ist sichergestellt, dass das Zielverhalten kontinuierlich geübt
werden kann. Und: Entscheiden Sie, ob Sie ein trainingsfreies Wochenende
vorsehen wollen oder ob gerade in den Freizeitphasen am Wochenende
günstige Erprobungsmöglichkeiten bestehen.
Das richtige Verhältnis zwischen festgelegten und frei improvisierten
Übungen finden: Wenn Sie also Ihre therapeutische Eigenarbeit eine Zeit
lang mit Hilfe von Wochenplänen unterstützen wollen, benötigen Sie einen
langen Atem. Den werden Sie leichter zur Verfügung haben, wenn nicht
alle
Aufgabenstellungen im Wochenplan starr vorgeschrieben sind,
sondern auch "offene" Aufgabenstellungen existieren. Es ist gut, sich
zudem einen ,,Spiel"Raum einzuräumen, spontanen Einfällen nachgehen zu
dürfen, nach Lust und Laune zu verfahren, Unvorhergesehenes als
Übungssituation zu nutzen und nicht dem Gefühl der Pflicht unterliegen
zu müssen, sondern sich stattdessen mit einer improvisierten Kür zu
präsentieren. Im Wochenplan könnte dies beispielsweise unter die
Kategorien fallen "Was ich noch wagen will", "anders als sonst" oder
"ein Mutpröbchen".
Das richtige Verhältnis zwischen Aktivität und Reflexion finden: Ein Wochenplan bringt Ihnen dann neue Erkenntnisse über sich und den Fortschritt Ihrer Veränderungsbemühungen, wenn Sie sich auch die Zeit nehmen, Ihre Trainingsaktivitäten auszuwerten. Welche Schlussfolgerungen sind aus den Erfahrungen der Woche zu ziehen? Muss etwa der Wochenplan verändert werden, welche Trainingssituationen sollen weiterhin gelten? Sind Beobachtungsaufgaben in den Plan aufzunehmen, sollten Korrekturen am formalen Schema erfolgen? Bleiben Sie nicht im Grübeln und Planen stecken! Erproben Sie drauf zu! Und nehmen Sie sich doch die Ruhe, immer wieder über den Sinn all Ihrer Veränderungsaktivitäten nachzudenken!
Ein fester "WochenplanAuswertungstermin" ist hier hilfreich. Im Arbeitsbogen 10. 3 finden Sie weitere Anregungen (s. o., S. 81 ff).
"Freie" Eintragungen: Sie werden feststellen, dass all die vielen Gedanken, die mit Ihrer therapeutischen Eigenarbeit verknüpft sind, nur dann nicht verloren gehen, wenn Sie die Möglichkeit schaffen, sie niederzuschreiben. Dazu ist es erforderlich, eine gesonderte Kategorie im Schema Ihres Wochenplans einzurichten, z.B. eine Spalte mit dem Titel "Bemerkungen" oder eine Rubrik unterhalb des Wochenplanschemas mit dem Titel "Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen dieser Woche'.
Variationen von Form und Inhalt Abwechslung schaffen: Wochenpläne können immer wieder neu gestaltet werden. Der längere Atem (so.) verlangt nach Abwechslung: Nicht nur Größe und Beschaffenheit des Papiers oder dessen Farbe, auch der formale Aufbau des Eintragungsschemas und die inhaltlichen Schwerpunkte für die Übungen können variieren. In der einen Woche geht es beispielsweise um Körpersensibilisierung und Entspannung, die Arbeitsbögen sind gelb, in der nächsten Woche um Aufgaben zum Angstabbau, die Bögen sind blau. In der folgenden Woche kann der Schwerpunkt der Eigenarbeit auf symptonibezogenen Sprechübungen liegen hierzu werden grüne Blätter verwendet. Und wenn dann die soziale Kompetenz und die Selbstsicherheit die Hauptakzente einer Woche bilden, sind die Bögen beispielsweise orange. Wie auch immer Abwechslung tut gut!
Beispiele für Wochenpläne:
Aufgabe:
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